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#Harz118

Frau Kaminsky, in der öffentlichen Wahrnehmung existiert bis heute die Vorstellung von der vorbildlich emanzipierten DDR-Frau, die mühelos den Spagat zwischen Berufstätigkeit und Familie schaffte. Ein Mythos? Anna Kaminsky: In gewisser Weise schon. Nach 1990 waren die Frauenpolitik und die Emanzipation der Frau in der DDR eines der wenigen Dinge, die in West und Ost positiv gesehen wurden. In vielerlei anderer Hinsicht gab niemand mehr einen Pfifferling auf diesen Staat. Man kann sagen: Die DDR hatte eine moderne Frauenpolitik – wenn man sie als Arbeitsmarktpolitik versteht. Es gab zu wenige Arbeitskräfte, deshalb ging es darum, Frauen zum Arbeiten zu bewegen. Alleinstehende, hart arbeitende Frauen mit Kindern waren Normalität. Aber so spielend leicht, wie gemeinhin behauptet, war der Spagat dann doch nicht. (…) (…) Das änderte sich dann. Ja. Vor allem mit der Generation, die ab 1959/60 erstmalig die zehnklassige polytechnische Oberschule komplett durchlaufen hat. Die bis zum 16., 17. Lebensjahr komplett die DDR-Sozialisation mitgemacht hat. In den 70ern ist diese Generation erwachsen und die Frauen haben ein neues Selbstbewusstsein. Das sieht man etwa daran, dass nun mehrheitlich Frauen die Scheidung einreichen und nicht mehr die Männer. Als Hauptgrund geben Frauen an, dass ihre Männer nicht im Haushalt helfen und Probleme […]
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#Harz116

Als Naturheilkundler Adolf Just am 21. Juni 1896 auf einem etwa zehn Hektar großen Areal im Eckertal bei Stapelburg den „Jungborn“ als Naturheilstätte errichtete, galt er noch als Scharlatan. Die unkonventionellen Heilmethoden zeigte ein Bad Harzburger Arzt wegen der „Verwendung von Erde auf frischen und alten Wunden“ an. Just wurde 1907 vom Wernigeröder Landgericht freigesprochen. (…) (…) Unter dem Motto, „die Natur irrt nicht, sie hat immer recht“, schuf Just mit dem „Jungborn“ die Möglichkeit, im Einklang mit der Natur zu leben. Wasser, Licht und Luft waren als Quelle für Gesundheit und Wohlbefinden längst bekannt. Adolf Just fügte mit der Erde das vierte Element als universelles Heilmittel hinzu. In seinem Forscherdrang führte er 1898 Heilerde zur äußerlichen Anwendung ein, 1918 gelang ihm dies auch für die innerliche. Den Lehm fand er in einem Löß unweit von Derenburg. Mit einem neuen Verfahren, mit dem wesentlich bessere Eigenschaften gegenüber unbehandeltem Material entstanden, gründete er die „Luvos Heilerde-Gesellschaft Just“ in Blankenburg. When naturopath Adolf Just established the „Jungborn“ as a natural sanatorium on 21 June 1896 on an area of about ten hectares in Eckertal near Stapelburg, he was still considered a charlatan. The unconventional healing methods were denounced by a doctor from […]
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