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#Harz109

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„Im April 1941 wurde am Veckenstedter Weg mit dem Bau der ersten Baracken begonnen“, sagt Meißner. Die Errichtung des Lagers hatte der benachbarte Rautenbach-Konzern beauftragt. „Die ersten Arbeiter kamen freiwillig nach Wernigerode. Sie stammten aus Flandern und Nordfrankreich.“ Sie seien mit besseren Lebens- und Arbeitsbedingungen geködert worden. „Sie erhielten Lohn, konnten also ein wenig Geld nach Hause schicken, durften einmal im Jahr in die Heimat fahren.“ Die Baracken seien damals unbewacht gewesen. Wenn sie nicht arbeiteten, durften sich die Arbeiter frei bewegen. „Gegen 20 Uhr hat der Feldwebel nachgesehen, ob alle in ihren Baracken sind“, so Meißner.

„Man nahm ihnen die Papiere ab. Sie durften sich nicht frei bewegen.“

Später habe sich die Situation verschärft. Weil Rautenbach die Rüstungsproduktion verdoppelte, ließ man weitere Unterkünfte am Veckenstedter Weg, am Galgenberg sowie 30 Baracken am Ziegenkopf für mehr als 3000 Menschen errichten. In den besetzten Gebieten in Mittel- und Osteuropa wurde die allgemeine Arbeitspflicht eingeführt. Ein Teil der Arbeitskräfte wurde in der dortigen Wirtschaft eingesetzt. Die anderen lockte man zunächst mit falschen Versprechungen ins Deutsche Reich. Später wurde zunehmend zwangsrekrutiert. Auch die meisten Kriegsgefangenen wurden als Zwangsarbeiter eingesetzt. „Man nahm ihnen sämtliche Papiere ab“, sagt Matthias Meißner. „Sie durften sich nicht frei bewegen.“ Im Lager herrschten menschenunwürdige Bedingungen: Bis zu zwölf Stunden Schwerstarbeit, ständige Überwachung, Strafandrohung und Mangelernährung waren an der Tagesordnung.“

„In April 1941 the construction of the first barracks was started at Veckenstedter Weg“, says Meißner. The construction of the camp had been commissioned by the neighbouring Rautenbach group. „The first workers came to Wernigerode voluntarily. They came from Flanders and Northern France.“ They had been lured with better living and working conditions. „They were paid wages, so they could send home a little money. They were allowed to go home once a year.“ The barracks were unguarded then. When they were not working, the workers were allowed to move freely. „Around 8 p.m., the sergeant checked to see if everyone was in their barracks,“ Meissner said.

„Their papers were taken from them. They were not allowed to move freely.“

Later, the situation had worsened. Because Rautenbach doubled its armaments production, additional shelters were built at Veckenstedter Weg, at the Galgenberg as well as 30 barracks at the Ziegenkopf for more than 3000 people. In the occupied territories in Central and Eastern Europe, general compulsory labour was introduced. A part of the labour force was used in the local economy. The others were initially lured into the German Reich with false promises. Later, forced recruitment became more and more common. Most prisoners of war were also used as forced labourers. „All their papers were taken from them,“ says Matthias Meissner. „They were not allowed to move around freely.“ The conditions in the camp were inhumane: Up to 12 hours of hard labor, constant surveillance, threats of punishment and malnutrition were the order of the day.“

Volksstimme, 30.04.2014